Illustration: Gudy Steinmill-Hommel
Coronakrise, Krieg in Europa und im Nahen Osten, hohe Inflationsraten – umso wichtiger ist es für Privatanlegerinnen und -anleger, kluge Entscheidungen bei der eigenen Vermögensbildung und -bewahrung zu treffen. Dieser Klassiker vom führenden ETF- und Fondsexperten im deutschsprachigen Raum ist die optimale Anleitung zur sicheren Geldanlage. Dr. Gerd Kommer erläutert, wie Sie Ihre Finanzen selbst in die Hand nehmen, wie Sie mit ETFs attraktive Renditen erzielen und Risiken senken oder ganz beseitigen – unabhängig von Banken und Finanzvertrieben. Die perfekte Investition in Ihre Altersvorsorge und Vermögensplanung.
Außergewöhnliche und hochwertige Ausstattung als Arbeitsbuch: Die fadengeheftete Freirückenbroschur garantiert optimales Aufschlagverhalten und Langlebigkeit des Buchs trotz des großen Umfangs. Das Buch ist im Campus Verlag erschienen – auch über Amazon zu bestellen.
Indexfonds (auch bekannt als ETFs oder Exchange-Traded Funds) haben eine faszinierende Geschichte, die in den 1970er Jahren begann. Der Ursprung liegt in der Idee, Anlegern eine kostengünstige Möglichkeit zu bieten, breit diversifizierte Portfolios zu halten. Der Pionier in diesem Bereich war Jack Bogle, Gründer von Vanguard Group, der 1976 den ersten Indexfonds, den Vanguard 500 Index Fund, auflegte.
Bogle’s Vision war es, einen Fonds zu schaffen, der einfach den S&P 500 Index nachbildet, anstatt aktiv gemanagt zu werden. Dadurch konnte er die Verwaltungskosten erheblich senken, da keine teuren Fondsmanager benötigt wurden, die aktiv nach renditeträchtigen Anlagen suchten. Dieser erste Indexfonds war der Vorläufer der heutigen ETFs.
Der eigentliche Durchbruch für ETFs kam jedoch erst in den 1990er Jahren. Die American Stock Exchange (AMEX) führte 1993 den SPDR S&P 500 ETF ein, der als SPY bekannt ist und heute einer der größten ETFs der Welt ist. ETFs zeichneten sich durch ihre Börsennotierung aus, was es Anlegern ermöglichte, Anteile wie Aktien zu handeln.
Mit der Zeit entwickelte sich die ETF-Industrie weiter, und es wurden Indexfonds für eine breite Palette von Anlageklassen eingeführt, darunter Anleihen, Rohstoffe, internationale Aktien und sogar spezifische Sektoren. Diese Entwicklung ermöglichte es Anlegern, kostengünstig in verschiedene Marktsegmente zu investieren, ohne die Notwendigkeit, einzelne Wertpapiere auszuwählen.
Ein wichtiger Meilenstein war die Einführung des ersten ETFs außerhalb der USA im Jahr 1999 durch iShares in Europa. Dies ebnete den Weg für die weltweite Verbreitung von ETFs, die schnell an Popularität gewannen. Die niedrigen Kosten, die Liquidität und die einfache Handelbarkeit machten sie zu einer attraktiven Option für Anleger weltweit.
Die Finanzkrise von 2008 trug zur weiteren Akzeptanz von ETFs bei. In Zeiten erhöhter Marktvolatilität und Unsicherheit suchten Anleger nach kostengünstigen und transparenten Anlagemöglichkeiten. ETFs erfüllten diese Anforderungen und gewannen an Bedeutung.
In den folgenden Jahren erlebte die ETF-Branche ein explosionsartiges Wachstum. Neue Anbieter traten auf den Markt, und das Produktangebot wurde weiter diversifiziert. ETFs wurden nicht nur von Privatanlegern, sondern auch von institutionellen Investoren, Hedgefonds und Pensionsfonds genutzt.
Der Erfolg von ETFs führte jedoch auch zu Diskussionen über mögliche Auswirkungen auf die Finanzmärkte. Einige Experten äußerten Bedenken hinsichtlich der potenziellen Volatilität und Systemrisiken, die durch den vermehrten Einsatz von ETFs entstehen könnten.
Trotz dieser Bedenken bleibt die Beliebtheit von ETFs ungebrochen. Ihr Gesamtvermögen wächst weiter, und Innovationen wie Smart-Beta-ETFs, die alternative Indexstrategien verfolgen, werden eingeführt.
Insgesamt haben Indexfonds und ETFs die Art und Weise, wie Anleger in Märkte investieren, revolutioniert. Ihre kostengünstige, transparente und liquiditätsorientierte Natur hat sie zu einem integralen Bestandteil vieler Anlegerportfolios gemacht, und ihr Einfluss wird voraussichtlich auch in Zukunft weiter zunehmen.